Von Wolfgang Weichert – Stuttgart-Hohenheim. Der Gastdozent hielt seinen ZuhörerInnen gewissermaßen den Spiegel vors Gesicht: Die Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart-Hohenheim lud am Donnerstag, 24. Januar, zu einem Vortrag von Dominik Kuhn, bekannt auch als Dodokay. Sein Thema: „Asoziale Medien. Über das Für und Wider von Kommunikation 4.0“.
Dominik Kuhn forderte die Anwesenden immer wieder auf, sich auch über das eigene Nutzerverhalten Gedanken zu machen. Ein Phänomen sei es, dass viele Leute denken, es gebe immer mehr Dumme auf der Welt. Aber das sei falsch. Richtig sei, dass die Dummen auf einmal ein Medium haben.
Ein Fazit aus seinem Vortrag: „We are living in a idiocracy! Don’t be part of it!“ Grund für Likes in den sozialen Medien sieht Kuhn auch in der Grundfunktion des Menschen. Der Mensch wolle immer für andere gut da stehen, und jedes Like gebe ein gutes Gefühl. Der Körper schütte dann das Glückshormon Dopamin aus. Eigentlich sei das die selbe Wirkung, die auch Alkohol und Drogen haben. Deshalb mache die Nutzung der Medien auch süchtig.
Früher musste der Mensch bei anderen immer gut da stehen, damit er in der Gemeinschaft akzeptiert wurde und deren Schutz genießen durfte, sagte Kuhn. Heute müsse der Mensch gut dastehen, damit er in der Geschäftswelt bestehen kann.
Dominik Kuhn führte sehr locker durch ein an sich trockenes und theoretisches Thema. Nach dem Vortrag macht man sich als Zuhörer Gedanken, ob man wirklich alles sofort im Internet posten muss,
und ob man nicht die Kommunikationswege, die man nutzt, auch mal überdenken sollte. Kuhn: „Der Mensch hat ja jetzt ein Gerät, mit dem man jeden Hirnfurz ungefragt loswerden kann.“
Folge uns!