Stuttgart. Das Demokratische Kurdische Gesellschaftszentrum Stuttgart rief für Samstag, 19. Januar, zu einer süddeutschlandweiten Demonstration in Stuttgart auf. Nach Polizeiangaben folgten etwa 150 Personen dem Aufruf und kamen in die Stuttgarter Lautenschlagerstraße.
Den Demonstrierenden ging es darum, auf die Situation des seit 1999 in der Türkei inhaftierten Abdullah Öcalan aufmerksam zu machen. Sie kritisieren unter anderem, dass Öcalan seit
27. Juli 2011 seine Anwälte und seit 2016 seine Familie nicht mehr sehen darf. Jeglicher Kontakt zu Öcalan ist seither abgebrochen.
Viele KurdInnen sehen Öcalan als wichtigen Garanten für eine friedliche Lösung im Kurdenkonflikt. Leyla Güven (HDP-Abgeordnete) wurde am 22. Januar 2018 verhaftet, als sie Kritik an der Invasion der türkischen Armee im nordsyrischen Kanton Afrin äußerte. Ihr drohen 31 Jahre und 6 Monate Haft.
Am 7. November 2018 erklärte Leyla Güven, dass sie in einen unbefristeten Hungerstreik tritt. „Heute wird die Politik der Isolation gegen Herrn Öcalan nicht nur ihm auferlegt, sondern in seiner Person einer Gesellschaft. Isolation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagte Güven.
Nach der Auftaktkundgebung in der Lautenschlagerstraße in Stuttgart zogen die Teilnehmer der Demonstration durch die Stuttgarter Inenstadt bis zum Kerner Platz, wo sich die türkische
Botschaft befindet. Immer wieder machten sie lautstarkt auf ihre Forerungen aufmerksam.
Vor der türkischen Botschaft gab es die Abschlusskundgebung.
Nach Angaben der Polizei verlief die Veransaltung ohne Zwischenfälle.
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