Karlsruhe. Der Karlsruher Gemeinderat stimmt am Dienstag, 23. Oktober, darüber ab, ob die Stadt erneut eine Patenschaft für eine Korvette der Bundesmarine übernimmt, es also den Namen der Fächerstadt tragen soll. Der Karlsruher Bundestagsabgeordnete der Linken Michel Brandt ist strikt dagegen: „Karlsruhe will die Stadt der Menschenrechte und der Grundrechte sein. Dazu passt die Patenschaft für ein Rettungsschiff, das Menschen auf dem Mittelmeer aus Seenot rettet, aber keinesfalls ein Kriegsschiff.“ Die Grünen im Karlsruher Gemeinderat vertreten eine ähnliche Position. Sie fordern, dass die Stadtverwaltung eine Patenschaft für ein Seenotrettungsschiff statt für eine Korvette der Bundesmarine prüft.
Die Bundesmarine, die an Missionen auf dem Mittelmeer beteiligt ist, werde nicht gezielt zur Rettung Schiffbrüchiger eingesetzt, während die Rettungsorganisationen an ihrer humanitären Arbeit gehindert würden, kritisiert der Linken-Abgeordnete Michel Brandt. Es gebe keinen Grund, warum Karlsruhe „die unmenschliche Patenschaft für ein Kriegsschiff“ beibehalten sollte.
„Diese Tradition stammt aus dem autoritären Kaiserreich. Die Kriegsschiffe mit dem Namen ‚Karlsruhe‘ waren an zwei Weltkriegen beteiligt, die aus Deutschland hervorgingen und viel Leid über die Menschheit brachten. Nichts worauf wir stolz sein könnten.“
Die Linke fordert von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (SPD), sich bei den zivilen Hilfsorganisation, die Seenotrettungsschiffe betreiben, um eine Patenschaft zu bemühen. Er solle sich dafür einsetzen, dass dieses Rettungsschiff unter deutscher Flagge fahren kann, und Karlsruhe zum sicheren Hafen für gerettete Flüchtlinge erklären. „Das wäre das passende Bild für die Stadt der Menschen- und Grundrechte“, findet Brandt.
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