Ludwigsburg. Der Nestlé-Konzern hat einen massiven Stellenabbau in Deutschland angekündigt. Auch Caro-Kaffee in Ludwigsburg gerät unter die Räder der Profitinteressen des Nestlé-Konzerns und soll als Standort komplett nach Portugal verlagert werden. Die Folge ist die Vernichtung von 100 Arbeitsplätzen in Ludwigsburg.
Die Linke Baden-Württemberg erklärt sich solidarisch mit den Beschäftigten in Ludwigsburg. Dazu erklärt Bernd Riexinger, Parteivorsitzender und MdB aus Stuttgart:
Es macht mich wütend, dass der Konzern Nestlé, der im letzten Jahr 6,2 Milliarden Euro Gewinn machte, jetzt hunderte Arbeitsplätze platt machen will. Weil Hedgefonds-Manager eine Rendite von mehr als 18 Prozent abkassieren wollen, müssen die Beschäftigten und ihre Familien um ihre Zukunft bangen.
Zu Recht wehren sich die Beschäftigten von Caro-Kaffee in Ludwigsburg und die Gewerkschaft NGG gegen den angekündigten Jobkahlschlag. Da hilft es auch nicht, dass die Vorstandsvorsitzende von Nestlé Deutschland gestern bei einer Betriebsversammlung anwesend war und von „schweren Herzen“ bei Nestlé über die Schließung von Caro-Kaffee gesprochen hat. In Wahrheit vollführt Nestlé weltweit einen Raubtierkapitalismus für die Profitinteressen Einzelner auf Kosten von Beschäftigten und Umwelt. Ich bin mit den KollegInnen in Ludwigsburg solidarisch und wünsche ihnen in ihrem Kampf viel Erfolg.
Bei der offenen Betriebsversammlung auf dem Ludwigsburger Werksgelände gab es am Montag, 2. Juni, eine Kundgebung der Belegschaft. Der Ludwigsburger Stadtrat Oliver Kube (ÖkoLinX) erklärte bei der Versammlung seine Solidarität mit den Beschäftigten (siehe Video). Kube regte die Selbstverwaltung des Betriebs durch die Beschäftigten an und erklärte:
Wir im Gemeinderat von ÖkoLinX können nicht an eurer Stelle für euch kämpfen, aber wenn ihr kämpft, werden wir an Eurer Seite mit euch kämpfen.
Die außerordentliche Betriebsversammlung des Unifranck-Werks in Ludwigsburg fand am Werkstor als Kundgebung statt. Hier wird seit 150 Jahren Caro-Kaffee produziert. Vor wenigen Wochen hat die Nestle-Konzernleitung mitgeteilt, dass das Werk geschlossen wird. Die Frau in organge, die neben mir steht, ist vom Vorstand von Nestle Deutschland und hat unmittelbar vor mir gesprochen. (Ist das eigentlich typisch, dass Vorstände für solche eher unangenehmen Aufgaben Frauen schicken und die Männer sich die Konfrontation mit den Beschäftigten ersparen?)Die wichtigsten Punkte die ich bei der eigentlich angekündigten Diskussion ansprechen wollte, hab ich dann spontan in ne kleine Rede gepackt:
Gepostet von Oli Kube am Montag, 2. Juli 2018
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