Berlin/Solingen. Am 29. Mai jährte sich der rassistische Brandanschlag von Solingen zum 25. Mal. Dem Brandanschlag fielen Saime G. (4 Jahre), Hülya G. (9 Jahre), Gülüstan Ö. (12 Jahre), Hatice G. (18 Jahre) und Gürsün İ. (27 Jahre) zum Opfer, 17 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Der Tat von damals ging eine Asylrechtsdebatte voraus, die von rassistischen Stereotypen geprägt war. Dieser Diskurs veranlasste die Politik im Jahre 1993 zu einer restriktiven Einschränkung des Asylrechts.
Der Vorsitzende der TGD Gökay Sofuoglu erklärte hierzu: „Das Gedenken an die Opfer von Solingen ist gleichzeitig eine Mahnung an uns alle. Rechtspopulistische Argumente bestimmen mittlerweile wieder den öffentlichen Diskurs, wenn es um Flucht und Migration geht. Es braucht daher eine zivilgesellschaftliche Allianz, um Rechten Strömungen in der Öffentlichkeit entgegenzutreten. Raushalten und schweigen geht nicht mehr. Leider wurde Mevlüde Genc (75), die zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verloren hat, nie richtig zugehört. Kurz nach dem Anschlag hatte sie zu Versöhnung und Freundschaft aufgerufen. Diese Botschaft gilt es zu bewahren.“
Der TGD führt weiter aus: Vor dem Hintergrund der NSU-Morde, brennenden Flüchtlingsunterkünften, den zum Teil rassistischen Debatten über Flucht und Migration und einer rechtspopulistischen Partei im Bundestag, sei das Gedenken an die Opfer und Angehörigen wichtiger denn je. Der Brandanschlag in Solingen stehe für einen Zusammenhang zwischen rassistischen und ausgrenzenden Diskursen und mörderischen Taten.
Der Vorsitzende der TGD Gökay Sofuoglu:
„Die AfD in Solingen versucht den rassistischen Hintergrund der Tat zu relativieren und dadurch die Geschichte dieses Landes umzuschreiben und umzudeuten. Wir dürfen das nicht zulassen. Es gibt einen Zusammenhang zwischen den rassistischen Brandanschlägen in den 90er Jahren und den Morden des NSU. Solange die mutmaßlichen HelferInnen des NSU immer noch frei sind, solange die Ermittlungen von den Sicherheitsbehörden blockiert werden, solange Opfer zu Tätern gemacht werden, solange Rassismus Teil von staatlichen Strukturen und unserer Gesellschaft ist, solange ist das friedliche Zusammenleben aller Menschen in diesem Land gefährdet“, erläuterte Sofuoglu.
Der TGD hat an der Gedenkveranstaltung zu Ehren von Mevlüde Genc und ihrer Familie in Solingen teilgenommen.
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