Von Emrah Durkal – Mannheim. Unter dem Motto „Nein zum Krieg – türkische Armee raus aus Syrien!“ gingen am Samstag, 14. April, etwa 500 Menschen in Mannheim auf die Straße, um ihre Verbundenheit mit der Bevölkerung in Afrin zu zeigen und ein Ende des Krieges zu fordern. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot in der Universitätsstadt und wehrte Provokationen einiger türkischen Nationalisten ab.
Auf dem Schlossplatz hatten sich am früheren Nachmittag hunderte KurdInnen, türkische Linke, AntifaschistInnen und andere Linke versammelt, um ein starkes Zeichen zu setzen. Aufgerufen hatten das Bündnis „Solidarität mit Afrin“, Die Linke und die Grünen Mannheim. Sie werfen dem türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ein Massaker an Zivilisten in Nordsyrien vor.
Starke Polizeipräsenz
Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort. Sie wurde von einer Reiterstaffel und anderen Polizeidirektionen unterstützt. Bei der Auftaktkundgebung rief Roland Schuster von der Mannheimer Linken als Moderator der Veranstaltung die TeilnehmerInnen dazu auf, sich nicht von türkischen Nationalisten, türkischen „Faschisten“ und rechten deutschen „Wutbürgern“ provozieren zu lassen. Man solle dafür sorgen, dass die Demonstration einen friedlichen Verlauf nimmt, damit die Protestierenden ihr Anliegen auf die Straße tragen können, betonte er.
Daraufhin verlas er die Auflagen. So waren Flaggen, Symbole, Abbildungen, Fahnen und Parolen in Verbindung mit der PKK und Abdullah Öcalan untersagt. Danach setze sich der Demonstrationszug Richtung Innenstadt in Bewegung. Dort forderte Schuster einen sofortigen Stopp des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der Türkei auf die KurdInnen in Afrin. „Raus mit den Leos aus Kurdistan“, rief er unter Beifall.
Türkische Nationalisten provozieren
Unweit des Paradeplatzes und des Markplatzes versuchten einzelne Personen, die DemonstrantInnen mit Videoaufnahmen und Zurufen zu provozieren. Es gab verbale Auseinandersetzungen. Die Polizei wehrte den Angriff ab und konnte die gewaltbereiten Personen im Zaun halten. Daraufhin setze der Demonstrationszug seinen Lauf zum Alten Messplatz fort. Die Demonstranten riefen immer wieder „Rüstungsexporte an die Türkei stoppen,“ „Deutsche Panzer, deutsches Geld morden mit in aller Welt.“ Sie forderten auch, keine Waffen mehr an Saudi-Arabien zu liefern. Saudi-Arabien unterstütze islamistische Gruppen in Syrien, sagte die Mannheimer Bundestagsabgeordnete der Linken Gökay Albulut.
Die Teilnehmer protestierten auch gegen das Bombardement Syriens in der Nacht zum 14. April durch die USA, Frankreich und Großbritannien. Am Alten Messplatz sprachen die Kreisvorsitzende der Grünen Mareile Große Beilage und Christoph Cornides von der Linken. Danach löste sich die Demonstration auf.
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