Von Andreas Scheffel – Zuffenhausen. Mehr als 3500 ArbeitnehmerInnen sind am Montag, 15. Januar, für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen beim Werk von Porsche in Zuffenhausen auf die Straße gegangen. Die IG Metall fordert sechs Prozent Lohnerhöhung. Der Porsche-Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück mahnte die Arbeitgeber, endlich mehr Kompromissbereitschaft zu zeigen. Bis zur Verhandlung am 24. Januar will die IG Metall die Warnstreiks ausweiten.
Die Warnstreiks zeigen offenbar Wirkung. Bei Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen fand bereits die dritte Kundgebung mit mehreren tausend Beschäftigten statt, an der sich auch Beschäftigte aus dem Entwicklungszentrum in Weissach und des Logistikanbieters Seifert beteiligen. Bei der 3. Verhandlung haben sich die Arbeitgeber minimal bewegt. Weil das noch lange nicht reiche, legt die IG Metall nun nochmal nach, so der Porsche-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Uwe Hück am Porsche Standort Zuffenhausen.
„Der Geiz des Arbeitgeberverbandes regt die Belegschaft granatenmäßig auf. Wenn bis Ende Januar kein ordentliches Ergebnis vorliegt, erhöhen wir den Druck. Wie bei einer Zahnpastatube: Man muss unten drücken, damit oben etwas rauskommt. Die Belegschaft hat heute öffentlich für die 24-Stunden-Streiks gestimmt, wenn sich am Verhandlungstisch nichts tut. Dann geht für mindestens einen Tag gar nichts mehr“, so Hück weiter.
Am Montag folgten nach Gewerkschaftsangaben mehr als 3500 Metaller des Automobilherstellers dem Aufruf der IG Metall BAWÜ. Während der ersten Warnstreikwoche legten rund 87 000 Beschäftigte aus mehr als 300 Betrieben in Baden-Württemberg ihre Arbeit nieder und beteiligten sich an den Protesten.
Am morgigen Dienstag, den 16. Januar, ist dann auch der Stuttgarter Autobauer Daimler mit der ersten öffentlichen Kundgebung in Sindelfingen dran, dort spricht unter anderem IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger.Beginn der Kundgebung soll ab 9:00 Uhr am Mercedes-Benz Werk Sindelfingen am Tor 7, in der Benzstr. 10, Sindelfingen sein.
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