Von Andreas Scheffel – Ostfriesland. Wer die Internetseite „www.AfD-Ostfriesland.de“ aufruft, wird sich wundern. Refugees Welcome“, prangt dort in großen gelben Schriftzügen auf blauem Hintergrund. Die AfD und flüchtlingsfreundlich – da braucht sich jedoch niemand täuschen lassen. Eine Botschaft, die gar nicht zu der rechtspopulistischen und nationalkonservativen Partei passt. Es war aber auch nicht die Arbeit eines Hackers.
Wie die Ostfriesen-Zeitung „OZ“ berichtet hatte, kam es im Frühjahr zu einem Streit im ostfriesischen AfD-Kreisverband. Im Zuge dessen trat Holger Pieters, der Kreisvorsitzender war, zurück. Die Rechte an der Internet-Seite lagen bei dem Kreistagsabgeordneten, sie war auf ihn registriert. Da sich Peters jedoch nicht mehr als Vertragspartner fühlte, nahm das Geschick seinen Lauf.
„Der politische Gegner schlug sofort zu“
Ein AfD-Gegner, der Philosophie und Geschichte studierte, kaufte die Rechte an der Internetdomain, die nun bei der Strato AG gehostet ist, und wirbt für „Refugees Welcome“. „Nach meinem Rücktritt war ich nicht mehr Vertragspartner für die Internetseite“ – und da die AfD es nicht auf die Reihe bekommen habe, einen Rechtsnachfolger zu finden, „musste ich die Seite löschen.“ sagte Pieters der „Ostfriesen-Zeitung“ jüngst.
Seit dem Rücktritt von Pieters Anfang März und der Wahl eines neuen AfD-Vorstands Ende des Monats war die Seite zu haben gewesen. Das hatte der AfD- Gegner mitbekommen. Er schlug sofort zu und sicherte sich die Rechte an der Adresse. Dies trifft nun die AfD schwer, da sie schließlich sonst gegen Flüchtlinge wettert.
AfD will kein zweites Mal zahlen
„So ist die Seite in die Hände des politischen Gegners gefallen“, sagte Reiner Osbild, zweiter Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes, der OZ. Er kritisiert, dass Pieters die Seite hätte übergeben müssen. Nun berät die Partei darüber, wie es weitergehen soll. Der Kreisverband könnte die Adresse zurückkaufen. „Da wir bereits einmal für die Adresse gezahlt haben, sind wir nicht willens, erneut für die Domain zu bezahlen“, sagte Osbild. Die Partei habe nun eine neue Homepage unter einer anderen Adresse in Auftrag gegeben berichtet der NDR weiter.
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