Stuttgart. „Fluchtursache Krieg bekämpfen! Kriegseinsätze sofort beenden!“ – das sind die zentralen Forderungen des Ostermarschs am Karsamstag, 26. März, in Stuttgart. Beginn ist um 12 Uhr beim „Karrierecenter“ der Bundeswehr in der Heilbronner Straße 188. Bei der Schlusskundgebung um 14 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz sprechen unter anderem Vertreter des Friedensratschlags, der IG Metall und des DIDF. Am Vortag, dem Karfreitag, gibt es eine Auftaktaktion vor dem AFRICOM in der Plieninger Straße in Stuttgart-Möhringen.
Der Ostermarsch im Markgräflerland „Fröhlich und entschieden: Für eine Welt in Frieden!“ beginnt am Ostermontag, 28. März, um 14 Uhr an der Robert-Schuman Kaserne in Müllheim. Der Friedensrat Markgräflerland und der DGB rufen auf.
Bei der Kundgebung in Stuttgart am Karsamstag um 12 Uhr am „Karrierecenter« der Bundeswehr“ sind Beiträge des Friedenstreffs Stuttgart Nord, des Offenes Treffens gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart und der Linken Stuttgart angekündigt. Es liegt in der Heilbronner Straße 188 und ist über die U-Bahn-Haltestelle Löwentorbrücke mit der U 6, U 7, U 15 vom Hauptbahnhof Richtung Gerlingen, Mönchfeld, Stammheim zu erreichen.
Für die Schlusskundgebung am Stuttgarter Schlossplatz sind Anne Rieger vom Bundesausschuss des Friedensratschlags, der frühereBetriebsseelsorger Paul Schobel, der Bezirksleiter der IG Metall Roman Zitzelsberger und Ceyda Tutan vom DIDF als Redner angekündigt.
„Millionen Menschen fliehen vor Krieg, Zerstörung, Gewalt, Diskriminierung und Armut. Der Hauptgrund, aus dem sie fliehen, sind Kriege und die Folgen dieser Kriege in ihrer Heimat. Die Mehrheit der Flüchtlinge kommt aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, Afghanistan, dem Irak und Syrien, genau jenen Ländern, gegen die Natostaaten Krieg führten oder führen“, heißt es in dem Aufruf.
Als Beispiele werden die Kriegsschauplätze Jugoslawien, Afghanistan, Irak und Syrien genannt. Der Syrienkrieg sei zunächst ein von außen bewaffneter Bürgerkrieg „unter dem erklärten Ziel
des Regimewechsels“ gewesen. Von Anfang an mischten sich maßgeblich Golfstaaten, die Türkei und die USA mit Finanzierung, Waffenlieferungen und Geheimdienstoperationen ein. Die Bundeswehr
habe sich mit der Stationierung von Flugabwehrsystemen ebenfalls beteiligt. Heute tobe
dort ein internationaler Krieg, bei dem die Zahl der Akteure und ihre Interessen kaum durchschaubar seien.
Der Aufruf verurteilt nicht nur die Beteiligung der Bundeswehr, sondern auch die Unterstützung des Regimes von Recep Tayyip Erdogan durch die Bundesregierung mit Geld und Waffenlieferungen: „Damit erhält Erdogan auch noch freie Hand für seine Kriegspolitik gegen
die eigene Bevölkerung in den kurdischen Gebieten“.
„Das Ergebnis all dieser »Militäreinsätze« der letzten 20 Jahre ist eine Geschichte des Massensterbens,
der Zerstörung, Verwüstung und sozialen Verelendung ganzer Regionen. Mit keinem dieser Kriege
wurden irgendwelche Fortschritte für Menschenrechte, Demokratie oder ein besseres Leben der Menschen erzielt“, so das Resümee des Aufrufs.
Der offenbar immer größer werdende Zug
der Flüchtlinge nach EU-Europa beweise dies: „Er zeigt aufs Neue, dass Krieg ein Verbrechen ist, für
das es keine Rechtfertigung gibt. Auch eine ‚Exportnation‘ muss keine Waffen und Krieg exportieren.
Das Völkerrecht und das Grundgesetz verbieten es, ‚Märkte und Rohstoffe‘ mit militärischen Mitteln
zu sichern. Die deutsche Vergangenheit verbietet es in besonderem Maße, „Verantwortung‘ mit militärischen Mitteln wahrzunehmen, wie es der amtierende Bundespräsident immer wieder fordert.
Die Bundeswehr habe in Afghanistan, im Irak, in Syrien, in Mali, im Sudan und anderswo nichts zu
suchen, die Nato jede Rechtfertigung als Verteidigungsbündnis verloren: „Sie ist ein reines Kriegs- und
Interventionsbündnis.“ Die US Kommandozentralen AFRICOM und EUCOM, die Drehscheiben für die meisten geschilderten Kriege seien und waren, müssten geschlossen werden.
Siehe auch unsere früheren Berichte:
Keine Kampfdrohnen für die Bundeswehr
Warnung vor wachsender Kriegsgefahr
Die Unterstützer des Aufrufs zum Ostermarsch in Stuttgart:
Friedensnetz Baden-Württemberg • Arbeitskreis Frieden Mössingen • Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg, DEAB e.V. • DFG – VK Baden-Württemberg • DGB Fellbach • DIDF Baden-Württemberg • DIDF Jugend BW • DIDF Stuttgart • Die Linke LV Ba.-Wü. • Die Linke Stuttgart • DKP Baden-Württemberg • DKP Stuttgart • Friedensbündnis Esslingen • Friedensbündnis Karlsruhe • Friedensplenum / Antikriegsbündnis Tübingen • Friedenstreff Stuttgart Nord • Gesellschaft Kultur des Friedens • Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg • IPPNW Stuttgart • Lebenshaus Schwäbische Alb – Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. • NaturFreunde Landesverband Württemberg e.V. • Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart • Ohne Rüstung Leben – Ökumenische Initiative • pax christi Rottenburg-Stuttgart • Personalrat Uniklinikum Tübingen • Solidarität International e.V., Ortsgruppe Stuttgart, • VVN – Bund der Antifaschisten Ba.-Wü. e.V. • Waldheim Gaisburg e.V. • Waldheim Stuttgart e.V. / Clara-Zetkin-Haus / Karin Binder, MdB Die Linke • Margit Engel, Heilbronn • Jürgen Grässlin, Bundessprecher DFG-VK und Vorsitzender Rüstungs-InformationsBüro (RIB e.V.), Freiburg • Anette Groth, MdB Die Linke, Stuttgart • Heike Hänsel, MdB Die Linke, Tübingen • Reiner Hofmann, Stuttgart • Günther Klein, PR, Vors. FB5 ver.di Stuttgart, Vors. Waldheim Stuttgart • Hans Koritke, Leonberg • Dieter Lachenmayer, Geschäftsführer VVN-BdA Stuttgart • Richard Pitterle, MdB Die Linke, Sindelfingen • Anne Rieger, Co-Sprecherin des Bundesausschusses Friedensratschlag • Paul Russmann, Diplomtheologe, Stuttgart • Michael Schlecht, MdB Die Linke, Mannheim • Axel Schüler, Karlsruhe • Sonnhild Thiel, Karlsruhe • Thomas Trueten, IG Metall Vertrauensmann, Esslingen • Lydia Trueten, IG Metall Vertrauensfrau, Esslingen • Werner Winter, Heilbronn.
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