Karlsruhe. Es nimmt kein Ende. Noch immer marschieren alle zwei Wochen die Anhänger des „Widerstand Karlsruhe“ auf und tragen ihre menschenverachtenden Ansichten auf die Straßen der Stadt. So geschehen auch am Dienstag, 20. Oktober. Rund 300 GegendemonstrantInnen stellten sich den etwa 40 Rassisten entgegen. Auch am Dienstag, 3. November, will der „Widerstand Karlsruhe“ wieder marschieren. Die GegnerInnen treffen sich um 17 Uhr.
Wie bereits zwei Wochen zuvor war Anlaufpunkt für die GegendemonstrantInnen auch am 20. Oktober wieder ab 17 Uhr der südliche Teil des Kronenplatzes. Dort gab es Redebeiträge und Musik. Getrennt durch zahlreiche Gitter, die wie stets die halbe Innenstadt unpassierbar machten, trafen ab 18.30 Uhr die ersten „Widerständler“ ein.
Marsch durch menschenleere Straßen
Begrüßt wurden sie mit Sprechchören, Krach und Musik. Durch Verlagerung seiner Kundgebung kam der „Widerstand“ bis auf zirka 15 Meter an die Absperrung heran. Das machte die Stimmung bei allen Beteiligten deutlich hitziger. Nach den obligatorischen ellenlangen Reden der Rechten folgte der übliche Marsch durch leere Straßen – nur vereinzelt vorbei an kopfschüttelnden Anwohnern und Ladenbesitzern.
Begleitet wurden sie dabei von vielen AntifaschistInnen, die entschlossen entlang der abgesperrten Straßen zogen und so den PassantInnen zeigten, dass in Karlsruhe kein Platz für Rassismus und rechtes Gedankengut ist. Ironischerweise brachen die Rassisten ihren Marsch ab, da ihnen die aus Protest läutenden Glocken mehrerer Kirchen zu laut waren. Ihr lobgepriesenes Abendland wehrt sich eben. Abschließend führten die Anhänger des „Widerstands“ noch ihre Abschlusskundgebung durch, ebenfalls wieder begleitet durch Lärm, Musik und Sprechchöre.
Polizei reagiert mit gewalttätigen Festnahmen
Ein fast schon schockierendes Bild zeigte erneut die Polizei. Ein bekannter Anhänger des „Widerstand“ hatte sich – wie schon auffallend häufig zuvor – in die Gegendemonstration verirrt. Als ihn einige AntifaschistInnen ansprachen, erfolgte der sofortige Zugriff einiger BFE-Einheiten der Polizei. Sie nahmen einen der Gegendemonstranten in den Würgegriff und schleppten ihn in einen Innenhof, wo sie ihn unter weiteren Würgeangriffen, Schlägen und Tritten zu Fall brachten und in Gewahrsam nahmen.
Weitere BFE-Beamte gingen anschließend gewalttätig gegen umstehende AntifaschistInnen vor. Dabei wurde auch ein Pressevertreter der Beobachter News durch Faustschläge mutwillig am Arm verletzt. Der vermeintlich angegangene Rassist hingegen wurde ohne jede weitere Maßnahme von der Polizei mitgenommen. Es wurde im Laufe des Abends noch mindestens ein weiterer
Gegendemonstrant festgenommen.
„Widerstand“ zeigt sich ideenlos
Um neben langatmigen Hetzreden etwas Neues bieten zu können, versuchte einer der Mitorganisatoren des „Widerstand Karlsruhe“, seine Anhänger zum gemeinschaftlichen Verbrennen von GEZ-Mahnungen zu animieren. Nachdem auf dem Kronenplatz ein Feuer entfacht war, zeigten einige Gegendemonstranten ihre Antwort daraufhin in Form von Wunderkerzen. Für die Polizei Grund genug, die Gegendemonstration massiv abzufilmen.
Vorläufig sind bis zum Jahresende weitere Kundgebungen des rechten „Widerstand
Karlsruhe“ angemeldet.
Weitere Bilder des Abends:
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