Von Anne Hilger – Stuttgart/Berlin. Wenn es bei Demos brenzlig wird, hält die Polizei Journalisten gern auf Distanz. Sie könnten schließlich Übergriffe dokumentieren. Genau deshalb geben wir nicht klein bei, wenn die Polizei unsere FotografInnen an der Arbeit hindert – anders als viele bürgerliche Pressevertreter, die sich tatsächlich wegschicken lassen. Das war dem Deutschlandfunk ein Porträt unseres Online-Magazins in der Sendung „Markt und Medien“ am 29. August wert. Im Internet kann man es nachlesen und -hören.
„Online-Wächter – Medien und Demonstrationen unter Beobachtung“ überschrieb der Autor Thomas Wagner seinen knapp vierminütigen Beitrag im Deutschlandradio, der auf der Webseite des Deutschlandfunks auch nachzulesen ist. Zur Recherche kam Wagner in unsere Redaktion und interviewte Alfred Denzinger, den Herausgeber und Chefredakteur der Beobachter News.
Entstanden ist ein informatives und – wie wir finden – auch treffendes Porträt unserer Arbeit. Deren Schwerpunkt liegt weiterhin auf Demo-Reportagen – mögen auch andere journalistische Genres wie Berichte über Vorträge, Prozesse und Podien, Kommentare, Interviews oder journalistische Porträts hinzugekommen sein. Thematisch beschäftigen wir uns hauptsächlich mit Polizei und Justiz, rechten Umtrieben, Antifaschismus, Flüchtlingspolitik oder gewerkschaftlichen Kämpfen.
In etablierten Medien, so der Vorwurf von Alfred Denzinger im Deutschlandradio, werde häufig unvollständig über Demonstrationen berichtet – gerade wenn rechte und linke Gruppierungen aufeinandertreffen. Vor allem Übergriffe von Polizisten würden ausgeblendet. Unser Online-Magazin setze der meist sehr einseitigen Darstellung der Polizei-Pressestellen einen anderen Blick entgegen. Damit erfülle es eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Das sagte Renate Angstmann-Koch, Zeitungsredakteurin und Aktivistin bei der Deutschen JournalistInnen Union dju in Verdi, in dem Rundfunkbeitrag.
Die Beobachter News berichtet hauptsächlich aus dem Südwesten. Wir versuchen aber, ein bundesweites Netz ehrenamtlicher KorrespondentInnen zu knüpfen.
Hier findet sich der Beitrag im Deutschlandradio als Audiodatei und hier der Text dazu.
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