Stuttgart. Rund 100 Menschen beteiligten sich an einer Mahnwache zum Gedenken an die Opfer der EU-Abschottungspolitik. Sie versammelten sich am Dienstag, 21. April 2015, in den späten Abendstunden mit Kerzen und Blumen am Eckensee an der Stuttgarter Oper.
Wir dokumentieren nachstehend den Aufruf zur Mahnwache:
„Diese Abgestumpftheit ist es, die wir zu bekämpfen haben, ihr äußerster Grad ist der Tod.“ (Bertolt Brecht)
Abermals sind Hunderte Flüchtlinge vor der Küste Europas ums Leben gekommen, weil sie Schutz und Zuflucht in Europa suchen wollten. Wir trauern um die Gestorbenen und solidarisieren uns mit den Geflüchteten und ihren Angehörigen.
Dafür finden wir uns am Eckensee zusammen, um am Wasser Kerzen zu entzünden. Kerzen für die, die von der EU-Grenzpolitik dazu genötigt sind, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um ihr Leben zu retten.
Wir möchten zum Ausdruck bringen, dass jeder Mensch der*die vor den Grenzen Europas stirbt, eine*r zu viel ist. Diese Katastrophe war mit der Beendigung des italienischen Rettungsprogramms „Mare Nostrum“ vorhersehbar. Die Absicht, flüchtende Menschen durch die zahlreichen Katastrophen abzuschrecken, ist unerträglich.
Diese EU hat den Friedensnobelpreis nicht verdient.
Die EU muss sofort ein Programm zur Seenotrettung verabschieden.
Wir müssen das Sterben an den Außengrenzen der EU beenden und legale, gefahrenfreie Wege öffnen.
Dafür müssen sofort finanzielle Mittel bereitgestellt werden und die Bundesregierung muss dazu ihren Beitrag leisten.Ein „Weiter so“ darf es nicht geben!
Folge uns!