Stuttgart. Die Warnstreiks in der Tarifrunde der Länder wurden heute (26. März 2015) in Baden-Württemberg fortgesetzt. Betroffen waren die Regionen Stuttgart, Konstanz, Mannheim und Heidelberg, Reutlingen und Tübingen, Heilbronn, Emmendingen und Oberschwaben sowie der Raum Karlsruhe.
Kundgebungen fanden am Mittag in Tübingen, Stuttgart, Ravensburg, Heilbronn, Konstanz und Emmendingen statt. Im Ausstand waren wieder Beschäftigte der Zentren für Psychiatrie, der Universitäten und Studierendenwerke, Regierungspräsidien mit Autobahnmeistereien, der Landeskultureinrichtungen und der Wilhelma sowie vieler weiterer Dienststellen.
Damit hat die dritte Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst der Länder in Baden-Württemberg ihren Höhepunkt erreicht, morgen wird in der Region Stuttgart und Tübingen/Reutlingen der Streik bis zu den Verhandlungen am Wochenende fortgesetzt . Allein aus dem ver.di Bereich streiken heute insgesamt 3 000 Beschäftigte.
Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte auf der Kundgebung in Stuttgart vor über 1 000 Teilnehmern:
Kein Angebot ohne Einschnitte in der Altersversorgung: Das ist Erpressung. Sozialpartnerschaft geht anders.
ver.di ruft am Freitag zu weiteren Warnstreiks auf:
Stuttgart:
Warnstreik u.a. Universitäten Stuttgart und Hohenheim, die Landesbibliothek, Studierendenwerk, Staatliche Münze, Wilhelma, Staatsgalerie, Staatstheater, Landesmuseum, Lindenmuseum, Regierungspräsidium, das Statistische Landesamt, das Zentrum für Psychiatrie Winnenden, die Hochschulen für Technik und Medien, weitere Dienststellen.
Am Freitag ab 11 Uhr gemeinsame Aktion vor dem Abgeordnetenhaus zum Thema „befristete Arbeitsverträge“.
Fils-Neckar-Alb:
Warnstreik am Regierungspräsidium, Universität und Studentenwerk Tübingen, ZfP Zwiefalten, KBF Mössingen, Hochschule Reutlingen, TVL Beschäftigte am Uniklinikum Tübingen, BG Unfallklinik Tübingen.
Keine öffentliche Kundgebung.
Verhandlungen sollen am 28. März fortzusetzt werden
In den Verhandlungen für die 800 000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ist auch die dritte Runde am 16./17. März 2015 in Potsdam ohne Ergebnis geblieben. Vereinbart wurde, die Verhandlungen in einer vierten Runde am 28. März fortzusetzen.
Belastet werden die Verhandlungen vor allem durch den von den Arbeitgebern angestrebten Systemwechsel in der betrieblichen Altersversorgung.
ver.di fordert für die rund 800 000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich fordert ver.di die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im erlernten Beruf sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage.
Zusätzlich sollen sachgrundlose Befristungen tarifvertraglich ausgeschlossen und angestellte Lehrkräfte endlich tariflich eingruppiert werden. Das Tarifergebnis soll zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700 000 Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden.
In Baden-Württemberg (per 30.06.2013) sind 119 229 Angestellte direkt von den Verhandlungen betroffen, davon sind 32 914 nur befristet beschäftigt. Für 194 657 Beamtinnen und Beamte fordert ver.di von der Landesregierung die Übertragung des Tarifergebnisses für die Länder.
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