Von Sven Kollet – Stuttgart. 15 Tierschützer demonstrierten im Flughafen in Stuttgart-Echterdingen gegen Air France/KTM. Sie forderten, den Transport von Tieren einzustellen, die zu Versuchszwecken gehalten werden.
Air France gehört zu den Flugunternehmen, die Tiere in verschiedene Länder fliegen, in denen sie dann bei Tierversuchen eingesetzt werden und auch ihr Leben lassen. Dies geschieht ohne das Wissen der Passagiere. Genau darauf wollte die Tierrechtsinitiative Region Stuttgart (TiRS) aufmerksam machen.
So transportiert Air France zum Beispiel Affen, die entweder Wildfänge sind oder aus fragwürdigen Zuchten stammen. Sie werden in Holzboxen verpackt und im Bauch der Maschinen transportiert. Die viele Stunden langen Transporte, Nahrungsmangel und schnelle Temperaturwechsel durch den Flug rufen Tierschützer auf den Plan. Doch nicht nur dagegen sprechen sie sich aus. Aus ihrer Sicht sind Tierversuche schon an sich unvertretbar.
Stundenlange Experimente, massive Operationen, das Einpflanzen von Fremdkörpern, das Testen von Chemikalien: Die Liste der Vorwürfe der Tierschützer gegen die Verantwortlichen in den Versuchslaboren ist lang. Bestätigt wurden sie zuletzt durch Videoaufnahmen eines Tierrechtsaktivisten von „Soko Tierschutz“. Er hatte sich für sechs Monate in Tübingen ins Max-Planck-Institut (MPI) eingeschleust (wir berichteten über eine Protestdemonstration gegen die Versuche: „Grausam aus wissenschaftlicher Neugier„).
Kaum Regelungen
Für Tierversuche an sich gibt es kaum Regelungen. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft ist fast alles erlaubt. So kann Japan Wale töten, aber auch Tierversuchslabore können Dinge machen die fragwürdig sind und gegen die sich auch viele Ärzte stellen.
„Wenn Tiere dem Menschen so ähnlich sind, dass sich mit ihnen vernünftige Versuchsergebnisse erzielen lassen, warum behandeln wir sie dann nicht wie Menschen?“ fragt eine Tierschützerin. Dass die Versuchsergebnisse nichts mit dem Menschen zu tun haben müssen, zeigt der Contergan-Skandal.
Politik gibt Freifahrschein
Statt alternative Versuchsmöglichkeiten zu fördern, hält die Politik immer noch an Tierversuchen fest. Doch nicht nur das: Sie subventioniert sie auch noch. Auch von Grünen wie dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hört man Vorwürfe wie den, dass Tierversuchsgegner „Gesinnungsterroristen“ seien.
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