Stuttgart. Die „Ingenieure 22“ wenden sich in einem Offenen Brief an den Präsidenten des Eisenbahn-Bundesamtes Gerhard Hörster gegen ein Förderband über der Stuttgarter Willy-Brandt-Straße. Es soll Abraum des Fildertunnels zum Zentralen Omnibusbahnhof transportieren. Für diese Technik habe die Bahn aber keine Genehmigung.
Die „Ingenieure 22“ zeigen sich über das Förderband vor allem deshalb verwundert, weil die Bahn als Trägerin des Projektes eine andere Transportmethode zugesagt habe. Im Planfeststellungsbeschluss des PFA1.1 des Projektes Stuttgart 21 von 2005 sei auf Seite 214 zu lesen: „Im übrigen wies die Vorhabenträgerin in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Transport von Ausbruchmaterial des Fildertunnels zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) nicht mit einem Förderband sondern mit einer noch zu entwickelnden elektrischen Transporteinrichtung anderer Art erfolgen wird.“ Diese Feststellung sei in den nachfolgenden Planänderungen nicht widerrufen worden.
Damit ist aus Sicht der „Ingenieure 22“ klar, dass die Deutsche Bahn AG an dieser Stelle zwar eine Genehmigung für eine Transporteinrichtung besitzt, aber nur, wenn diese „neuartig und von anderer Art als ein Förderband“ ist. Dies treffe für das von Marti-Technik im Auftrag der Deutschen Bahn AG aufgebaute Förderband jedoch nicht zu.
Der offene Brief ist von den Diplom-Ingenieuren Frieder Faig und Harald Schmid unterzeichnet, außerdem von der Projektassistentin Heidi Keilbach. Sie fordern den Präsidenten des Eisenbahn-Bundesamts auf, seine „Aufsichtsfunktion wahrzunehmen, der Bahn den Betrieb dieser nicht genehmigten Anlage zu untersagen und ihren Abbau anzuordnen“.
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