Stuttgart. In den letzten Monaten veranstalteten die selbsternannten „besorgten Eltern“ in Stuttgart – aber auch in München und Köln – Demonstrationen gegen homosexuelle MitbürgerInnen und den neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg. Dieser Bildungsplan soll den Kindern Toleranz und Gleichberechtigung für verschiedene Sexualitäten näher bringen.
Jetzt machen sich die Kinder um ihre intoleranten Eltern sorgen! Die Initiative „Besorgte Kinder“ hat auf ihrer Webseite einen Wettbewerb um das kreativste Schild auf der homophoben Demonstration am 28. Juni in Stuttgart (Anlaufstelle der Gegenproteste Stauffenbergplatz Stuttgart -Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus, 13.30 Uhr) ausgerufen.
Mika Seidenfaden, Pressesprecherin der Initiative „Besorgte Kinder“, erklärt dazu:
Wir haben auf den Demos die unglaublich bescheuerten, aber auch irre komischen Schilder der Bildungsplangegner gesehen und begannen uns ernsthaft sorgen um unsere Eltern zu machen. Da dachten wir, was unsere besorgten Eltern machen, können wir um unsere Eltern besorgten Kinder auch und haben angefangen irrwitzige Schilder zu malen und auf die Demo zu gehen.
Das lustigste war aber, dass unsere besorgten Eltern die verrückten Schilder auf ihrer Demo nicht einmal bemerkt haben – oder zumindest haben sie sie nicht weiter gestört.
Unsere Eltern müssen verrückt sein!
ergänzt Mischa Grüninger von der Initiative ‚Besorgte Kinder‘.
Bereits am 3. Mai hatten die besorgten Kinder zu ihrem Protest-Wettbewerb aufgerufen (wir berichteten). Die „Besorgten Eltern“ sagten daraufhin ihre „Demo für alle“ kurzerhand ab. Am 28. Juni versuchen die Eltern ihre Demonstration nachzuholen – und die „Besorgten Kinder“ ihren Foto-Wettbewerb.
Wie kann man am Wettbewerb teilnehmen? Einfach eine witzige Parole auf ein Pappschild malen, zur Demonstration gehen und sich dort von einer Freundin oder einem Freund fotografieren lassen. Teilnahmeberechtigt sind nur Schilder, die auch erkennbar auf der Demonstration präsentiert wurden. Die Aufnahmen sind per E-Mail einzusenden an „besorgte-kinder@riseup.net“. Einsendeschluss ist der 3. Juli um 24 Uhr.
Da es sich um einen anonymen Wettbewerb handelt, braucht es keine Angaben von Name oder Anschrift. Wir werden auch Gesichter unkenntlich machen, denn bei uns zählt nicht der/die Künstler/in, sondern das Kunstwerk. Die besten Einsendungen werden von einer Jury ermittelt und auf unserer Homepage präsentiert.
Mika Seidenfaden: „Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme an dem Wettbewerb. Möge das lustigere Schild gewinnen!“
Unsere Beiträge zu den bisherigen Ereignissen um die Demos der Bildungsplangegner:
Demo am 1. Februar 2014
Demo am 1. März 2014
Demo am 5. April 2014
Kommentar zur Demo am 5. April 2014
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