BITTE NACHTRAG BEACHTEN (sie unten)!
ver.di rechnet bei der seit Montag, 5. Mai 2914, laufenden Urabstimmung an den vier württembergischen Unikliniken Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm mit einer hohen Beteiligung und Zustimmung der Mitglieder. Sprechen sich in der bis zum 12. Mai laufenden Abstimmung über 75 Prozent für einen Arbeitskampf zur Durchsetzung der Forderungen aus, sind unbefristete Streiks möglich. ver.di will mit der Durchführung der Urabstimmung den Druck auf die Arbeitgeber nochmals deutlich erhöhen.
Die Erwartungen der Beschäftigten sind eindeutig: Anständige Gehaltssteigerungen statt der angebotenen Reallohnverluste. An den Verhandlungstisch kehren wir erst zurück, wenn ein“
Nachdem die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde am 15. April Gehaltssteigerungen im Volumen von jährlich 1,3 Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten hatten, hat die Tarifkommission von ver.di das Scheitern der Verhandlungen erklärt und den Weg für die Urabstimmung freigemacht. Die Urabstimmung beginnt am 5. Mai und endet am 12. Mai. Die Bekanntgabe des Ergebnisses erfolgt am 13. Mai.
Die Arbeitgeber hatten am 15. April angeboten, nach zwei Leermonaten ab 1. Juni die Gehälter um 50 Euro (Pflegekräfte 80 Euro) anzuheben, eine weitere Erhöhung um zwei Prozent sollte ab 1. Juni 2015 folgen, Gesamtlaufzeit 30 Monate. Nach Berechnungen von ver.di ergibt dies auf das Jahr eine Gehaltssteigerung von 1,3 Prozent. Kein Angebot gab es zum Urlaub und zur Aufnahme der Physiotherapie-Azubis in den Tarifvertrag, kein Angebot gab es zur Übernahme der Azubis und zu freien Tagen für ver.di Mitglieder. Die Auszubildenden sollen eine Erhöhung nach zwei Leermonaten um zwei Prozent erhalten, plus ein Prozent, das direkt in einen Sanierungsfonds für die Unterkünfte fließt, ab 1. Juni 2015 soll es nach dem Angebot der Arbeitgeber für sie weitere 20 Euro geben, Laufzeit auch für die Auszubildenden 30 Monate. Einzig zur Aufnahme der Psychotherapeutinnen in Ausbildung in den Tarifvertrag waren die Arbeitgeber bereit.
ver.di fordert eine Lohnerhöhung um einen Sockelbetrag von 120 Euro und zusätzlich drei Prozent. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Für alle Beschäftigen einschließlich der Auszubildenden soll es einheitlich 30 Tage Jahresurlaub geben. Für die Auszubildenden fordert die Jugendtarifkommission 90 Euro Festbetrag pro Monat. Außerdem sollen alle Auszubildenden übernommen werden. Für die Gewerkschaftsmitglieder will ver.di zusätzlich einen weiteren freien Tag erreichen. ver.di hat seit dem Austritt der Arbeitgeber aus der Tarifgemeinschaft der Länder vor zehn Jahren eine gute Bezahlung für die rund 25.000 Beschäftigten erreicht. Seitdem versuchen die Arbeitgeber das Tarifniveau abzusenken. In der ersten Verhandlungsrunde am 1. April legten die Arbeitgeber kein Angebot vor.
ver.di verhandelt die Tarifverträge direkt mit den Unikliniken in Baden-Württemberg für rund 25.000 Beschäftigte. Die Ärzte fallen als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.
NACHTRAG!!!
Unikliniken legen neues Angebot vor – Verhandlungen werden am Dienstag, 6. Mai 2014 wieder aufgenommen – Beginn der Urabstimmung zu einem unbefristeten Arbeitskampf wird bei Nichteinigung am 6. Mai auf den 7. Mai 2014 verschoben.
Am heutigen Freitagmittag haben die Arbeitgeber der vier Unikliniken in
Baden-Württemberg ein neues Angebot vorgelegt. Sie wollen damit der von
ver.di eingeleiteten Urabstimmung und dem darauf folgenden Arbeitskampf
zuvorkommen.
Günter Busch, ver.di Verhandlungsführer: „Der Druck mit Urabstimmung und
Arbeitskampf hat sich gelohnt, mit diesem Angebot können wir
weiterverhandeln. Wenn die Arbeitgeber uns in den noch offenen Punkten
entgegenkommen, ist am Dienstag auch eine Einigung möglich.“
Inhalt des Angebots ist die Bereitschaft, die Tarifergebnisse des
Öffentlichen Dienstes für Bund und Kommunen aus der Tarifrunde 2014 für den
Uniklinikbereich zu übernehmen.
Dazu gehören insbesondere:
– Entgelterhöhung von drei Prozent, mindestens aber 90 Euro im Monat
– weitere Erhöhung um 2,4 Prozent im nächsten Jahr
– Urlaub von 30 Tagen für alle, Auszubildende 28 Tage
– Übernahmeregelung für Auszubildende nach Berufsbildungsgesetz
Des Weiteren sind die Arbeitgeber bereit, über folgende Punkte zu
verhandeln:
– Vergütung Auszubildende
– Tarifierung der Auszubildenden in der Physiotherapie
– Tarifierung der Psychotherapeuten in Ausbildung
– Sicherstellung der Praxisanleitung in der Pflegeausbildung
– ein zusätzlicher Fortbildungstag für ver.di Mitglieder
Auf Basis dieses Angebots ist ver.di bereit, die am 15. April abgebrochenen
Verhandlungen wieder aufzunehmen und den Beginn der bereits vorbereiteten
Urabstimmung um zwei Tage hinauszuschieben. Die Verhandlungen sollen am 6.
Mai in Stuttgart wieder aufgenommen werden. Sollte es am 6.Mai nicht zu
einer Einigung kommen, beginnt die vorgesehene Urabstimmung am 7.Mai 2014.
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